Es ist an der Zeit für einen Abstecher in die benachbarte Bucht mit dem Dörfchen Bolonia, etwa zwanzig Fahrminuten von unserem bevorzugten Übernachtungsplatz in Valdevaqueros entfernt. Auch hier ein wunderschöner kilometerlanger Strand mit großer Düne an seinem nordwestlichen Ende, dazu die Ausgrabungsstätte der römischen Siedlung „Baelo Claudia“, die zu den am besten erhaltenen Spaniens zählt.
Gute Gründe also, mal wieder die Socken qualmen zu lassen. Am ersten Tag erklimmen wir, bei kühler Witterung, die Wanderdüne, die, vom häufig wehenden starken Levante nach Westen wachsend und getrieben, langsam und kontinuierlich einen Pinienwald unter sich begräbt.
Am Freitag ist die Sonne wieder da, doch sie wärmt nur im Windschatten. Ein kühler Nordwind erzwingt dicke Jacken beim Durchwandern der Ruinen des Ortes, der schon vor mehr als 2000 Jahren vom Fang des Thunfisches und seiner Konservierung lebte.
Susanne hat, nach Besuch von Ausgrabung und Museum, noch nicht genug Bewegung und erkundet noch Bolonias Strand Richtung Süden. Ich beschäftige mich derweil mit den Neuigkeiten und Neuheiten der letzten Stunden und Tage. Mein älterer Sohn kommt, mit seiner Lebensgefährtin und meinem Enkel, zu Besuch. Toll, daß das, gegen Ende unserer Reise, noch klappt! Da muß ich doch gleich mal nach passenden Flügen gucken.
Außerdem bin ich seit vorgestern wieder Besitzer eigenen Kitesurf-Equipments, das, da größtenteils gebraucht gekauft, natürlich einer genüsslich-ruhigen Begutachtung bedarf. Platz genug zum Auswickeln der Leinen habe ich ja vor unserer Haustür.
Den sonnigen Samstag nutzen wir dann zu einer gemeinsamen kleinen Wanderung entlang des Strandes. Traumhaft.
Schlafplatz: Im 100-Seelen-Dorf Bolonia, das, im Gegensatz zu Tarifa, im touristischen Winterschlaf liegt, stehen wir, mit wenigen anderen Fahrzeugen, auf einer großen Wiese am Strand. Tagsüber streunen ein paar Pferde, Rinder und Hunde um unser Auto herum. Nachts tost der Atlantik und Tanger leuchtet und flimmert. Fast zum Greifen nah. Un buen lugar para estar.