Wir fahren wieder ans Meer. Und wollen da zuerst auch unsere Neugier stillen, denn gute Freunde von uns haben eine Wohnung in Roquetas de Mar, einer Stadt etwa 30 Kilometer westlich von Almería, und schwärmen regelmäßig von schönem Strand und leckeren Tapas. Beides Dinge, denen wir ja auch sehr zugeneigt sind.
Doch da, wo wir zuerst landen, ist es nicht wirklich schön. Am Rand von Plastikmeer, zugemülltem Brachland und vereinzelten Wohnkomplexen versammeln sich überwinternde Wohnmobilisten aus aller Herren Länder, die sich offensichtlich pudelwohl in dieser Gegend fühlen. Wir reihen uns, ohne Begeisterung, erstmal ein.
Roquetas de Mar, eine Stadt mit über 100.000 Einwohnern, hat natürlich noch ein anderes Gesicht. Wir sind einfach zufällig am „falschen“ Ende gelandet. Das ändern wir in den nächsten Tagen, finden sogar einen ruhigen Parkplatz zum Übernachten mitten im Ort, wenige Meter von Strand, Geschäften und Bars entfernt.
Wir sind tatsächlich auf der Heimreise. Das wird uns besonders bewußt, wenn wir Orte besuchen von denen wir im letzten Jahr gesagt haben: da wollen wir nochmal hin. Einer davon: Las Negras im wunderschönen Nationalpark „Cabo de Gata“. Ja, es ist immer noch traumhaft hier.
Leider muß Susanne die Landschaft wandernd allein genießen, ich sitze mit „dickem“ Fuß im und vorm Auto. Sehr schade. Doch andererseits gibt es natürlich schlechtere Orte, eine Krankheit auszukurieren.
Irgendwie vergehen vier Tage in Roquetas und fünf in Las Negras wie im Fluge. Das Leben auf Reisen ist glücklicher Alltag. Wir müssen wirklich darauf achten, daß wir ihn weiterhin bewusst genießen. Und auch in der nahen Zukunft in Deutschland, die mit Arbeits- und Wohnungssuche, Arzt- und Steuerberaterterminen schon gegenwärtig ist, werden wir hoffentlich achtsam mit unserer restlichen Lebenszeit umgehen. Und uns immer wieder auf den Weg machen, wenn es nötig ist…