Badajoz

Wir überqueren, kurz nach Verlassen unseres Schlafplatzes, die Grenze nach Spanien. Ziel: Badajoz in der Extremadura. Im Nieselregen, der uns den ganzen Tag begleitet, fallen uns zwei Unterschiede zwischen den Ländern diesmal besonders auf: die Qualität der Straße verbessert sich mit dem ersten Zentimeter enorm (in etwa so wie der Übergang von Belgien nach Deutschland) und die Landwirtschaft ist deutlich auf höhere Effizienz getrimmt. Die Olivenbäume stehen eng an eng in Reih und Glied, ebenso die Korkeichen unter denen schwarze Schweine in ihrer relativen Freiheit sich lecker fressen.

Nach einer guten Stunde Fahrt lassen uns massive Stadtmauern und Wehrtürme zu unserer Linken neugierig einen Stop einlegen. Wir sind in Olivenza, einer Kleinstadt, um die sich heute noch, seit dem Wiener Kongreß, Portugal und Spanien zanken (laut Wikipedia). Wir machen einen kurzen Rundgang durch die leeren Straßen und Gassen. Kälte, Regen und Siesta. Wie ausgestorben wirkt die Stadt.

Menschenleer: Olivenza
Blick vom Stadttor auf Olivenza

Am frühen Nachmittag erreichen wir Badajoz, die größte Stadt auf unserer Reise seitdem wir in Cádiz waren. Wir parken neben einer alten Brücke über den Guadiana, dem Grenzfluß zwischen Spanien und Portugal, den wir im Süden zur Algarve bereits überquerten und der auch den Barragem de Alqueva speist, direkt gegenüber der Altstadt.

Susanne erkundet die nähere Umgebung und kocht uns ein leckeres Nachmittagessen. Ich arbeite. In unseren Wintertextilien (dicke Jack-Wolf-Skin-Jacke Ende April in Spanien!), die wir vor November nicht mehr ausgraben wollten, entdecken wir die Stadt. Sehens- und lebenswert. Sogar mit erfolgreichem Shoppingerlebnis. Schade, daß es so kalt ist.

Badajoz: Plaza España
Badajoz: Plaza Alta

Über Badajoz thront auch eine Alcazaba, doch maurischer Festungen sind wir fast überdrüssig. Nicht aber der Tapas-Kultur in diesem Land. Die Abwesenheit von Tourismus macht es möglich, daß wir uns mit drei Cañas, also kleinen Gläsern Bier, satt essen.

Wollmütze neben Oliven, gebackenem Käse und Patatas fritas

Schlafplatz: kostenloser Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgung, wenige hundert Meter von der Altstadt entfernt. Ebene Plätze für fünf bis sechs Autos, weitere sieben bis acht Mobile stehen ziemlich schief.

Stellplatz in Badajoz

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