Feiertage an der Costa del Sol

Wir sind für einige Tage sesshaft geworden. Haben uns kurzfristig entschlossen, das Appartement, das wir für die Zeit des Besuchs von lieben Freunden zum Jahreswechsel ohnehin buchen wollten, schon vor Weihnachten zu beziehen. Das ist bequem und dennoch nicht teurer als ein Campingplatz, auf dem wir, nun zu dritt (Leona ist ja da), sowieso die meiste Zeit verbringen wollten. Ferienunterkünfte gibt es preiswert zu dieser Jahreszeit an der Costa del Sol. Außerdem können wir in Ruhe unserem Weihnachtsbaum das Meer zeigen.

Strandweihnachtsbaum

Apropos Weihnachten! Nicht unerwähnt bleiben sollte, daß wir natürlich in der Adventszeit nicht vollkommen unweihnachtlich unterwegs waren. So hat Susanne zum Beispiel die ökologisch zweifelhaften Verpackungen von Schokolade schmückend recycelt:

Küchenfenster-Stern

Einquartiert haben wir uns in Benalmádena, südlich von Torremolinos, nur zwanzig Fahrminuten vom Flughafen Malaga entfernt. Die Gegend ist natürlich ziemlich verbaut, aber unsere Unterkunft liegt ruhig und von der Terrasse blicken wir auf das hundert Meter entfernte Mittelmeer. Nicht unwichtig: unseren Dreiachser können wir direkt vor der Haustür parken. Gute Voraussetzungen für entspannte Feiertage, die wir dann auch haben. Trotzdem sind wir nicht nur „faul“, sondern entdecken in der Umgebung auch das ein oder andere nette Plätzchen.

Da ist natürlich als erstes die Chiringuito, einen knappen Kilometer entfernt, auf deren Terrasse wir im T-Shirt auf das Christkind warten. Einigen britischen Feriengästen ist das Mittelmeer noch nicht kalt genug und so können wir sogar noch die Badefreuden der Menschen mit den sonnenverbrannten Tattoos „genießen“, während im Hintergrund Bing Crosby von „White Christmas“ träumt.

Chiringuito an Heiligabend

Leona und Susanne nutzen zweimal die einfache Busverbindung nach Malaga. Nicht nur zum Shoppen! Das Picassomuseum gefällt, das „cacmálaga“, das Zentrum für zeitgenössische Kunst, weniger. Nichtsdestotrotz kommen die beiden selbstverständlich auch mit vollen Beutetüten aus der Stadt zurück.

Zu dritt und zu fünft und zu viert (Leona hat uns leider am Freitag schon gen Köln verlassen) genießen wir einige Male das geschäftige Zentrum Benalmádenas, den Stadtteil Arroyo de la Miel (wörtlich übersetzt: Honigbach). Der liegt einen anstrengenden Fußmarsch entfernt oberhalb der Küste am Berg. Hier gibt’s für mich übrigens ein längst überfälliges „erstes Mal“: ein Friseurbesuch in Spanien. Wenige Brocken Spanisch und ein Foto auf dem Smartphone reichen, damit Luis für acht Euro meine Haare wieder auf eine vernünftige Länge zurechtstutzt.

Nette Erfahrung: Peluquero

In der ehemaligen Markthalle des Ortes sind heute Restaurants und Bars untergebracht. Nettes Ambiente und viel Leben hier. Wir können natürlich nicht widerstehen und gönnen uns Caña und Tapa, zumal die Halle offensichtlich nicht als geschlossener Raum gilt und überall Aschenbecher auf den Tischen stehen.

Alte Markthalle …
… mit neuem Leben.
Kulinarisches Angebot und …
… Altar für Schinken, Stierkampf und Maria.

Einen Tag verbringen wir mit einer Wanderung den Strand entlang zur angeblich besten Marina der Welt. Nun ja, darüber werden Segler und andere „Wassersportler“ bestimmt geteilter Meinung sein, zumal dieser Titel von einer britischen Immobilienzeitschrift verliehen wurde. Ich bin froh, daß mein Lieblings-Skipper bisher nie so einen Hafen ansteuerte.

Puerto Marina von Benalmádena

Pueblo (Dorf) ist der alte Ortskern Benalmádenas, der von unserer strandnahen Unterkunft und auch vom heutigen Zentrum einige Kilometer entfernt westlich am Fuße der Sierra de Mijas liegt. Das vom Massentourismus größtenteils noch verschonte weiße Dorf und die Aussicht auf Küste und Berge lohnen die Taxifahrt dorthin.

Haus in Benalmádena-Pueblo
Iglesia de Santo Domingo de Guzmán
Blick auf Häuser- und Mittelmeer
Allüberall Orangenbäume …
… auch mit Weihnachtsschmuck.

Es waren schöne Tage in einer Gegend, die wir normalerweise meiden würden. Wir wollten Weihnachten in unserem Wohnmobil verbringen, Silvester vielleicht in Tarifa am Strand. Es ist anders gekommen. Und das ist gut so. Denn es sind die Menschen, die wir mögen, die uns diese Zeit genießen lassen, nicht Orte, Vorstellungen, Gewohnheiten oder Phantasien. Schade, daß wir nicht alle unsere Liebsten um uns haben konnten. Wir arbeiten daran. Es kann ja noch besser werden…

Frohes Neues Jahr!

Noch besser als 2017? Das ist eine echte Herausforderung! Viel mehr Glück ist kaum möglich. So viel Ballast abgeworfen, so viel Neues erfahren, entdeckt, gelernt. So viele geliebte Menschen im Westen und Osten Deutschlands und auf dem Beifahrersitz… 2018 wird spannend. Weiter geht’s.

2 Gedanken zu „Feiertage an der Costa del Sol“

    1. Liebe Susann, genau diesen Kommentar hatte ich gefürchtet und erwartet, als ich den Text schrieb. Aber da ich, wie Du auch, ein Kind des Kalten Krieges bin, ist die Sachlage doch klar: Hamburg liegt im Westen.

      Ich wünsche Dir ein frohes und gesundes Jahr 2018.

      Liebe Grüße aus dem Süden,

      Jan

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