Alto Alentejo

Herrliche Tage im Alto Alentejo liegen hinter uns, im nördlichen Teil der Region, die „Jenseits des Tejo“ heißt. Der gesamte Alentejo – alto (oberer) und baixo (unterer) – erstreckt sich von der Mitte Portugals entlang der spanischen Grenze im Osten bis zur Algarve im Süden. Dünn besiedelt ist er und landschaftlich nur selten spektakulär – was ihn ausmacht!

Ein Autobauer hat den Slogan „Freude am Fahren“ (natürlich in ganz anderem Sinne) für sich reklamiert, ich möchte ihn in dieser Gegend für mich in Anspruch nehmen: Gemächlich durch die sanften Hügel und weiten abgeernteten Kornfelder, durch die Olivenplantagen, Weinreben und Korkeichenwälder zu gondeln, ist ein stundenlanger Genuß. Nur die schwarzen Schweine fehlen jetzt im Herbst unter den Eichen. Vermutlich sind sie schon Schinken geworden.

Alentejo: entspannte und beruhigende Landschaft

Viel fahren tun wir aber erstmal nicht, nach einer guten Stunde ruht der Motor schon wieder. Ein Stausee, der Barragem de Póvoa, lädt bei bestem Wetter zum Verweilen ein.

Barragem de Póvoa

Zwei Nächte bleiben wir. Und nur der Mangel an Tabak und Gas hindert uns an einem längeren Aufenthalt. Doch für eine kleine Wanderung und Naturgenuß reicht die Zeit.

Fuchs am …
… und Reiher im Wasser.
Herbstwald im Abendlicht
Haus am See

Der wunderbare Stausee, den wir verlassen, liegt am Rande des einzigen höheren Gebirges (bis 1025 Meter) des Alentejo. Im Nordosten, entlang der Grenze zur spanischen Extremadura, liegt die Serra de São Mamede. Olivenhaine und steinige Weiden mit Rinder- und Schafherden säumen die Straße, ebenso kleine Orte mit großen Festungen, denen wir nicht immer widerstehen können. So gibt es den ersten Stopp und einen Spaziergang durchs Dorf bereits nach einer viertel Stunde Fahrt in Castelo de Vide.

Links der Straße: Castelo de Vide
Zentrum mit Blick aufs Kastell

Kurz darauf dann Marvão. Hier wollte ich auf jeden Fall hin. Schade, daß Susannes verletzter Fuß immer noch keine größere Beanspruchung verträgt und ich diesen Ort, hoch auf dem Felsen, eingeschlossen in Festungsmauern, allein erklimmen muß. Es ist nur ein Kurzbesuch. Der Besuch des Castelos auf der Felsspitze ist aufgeschoben für das nächste Mal.

Marvão einige hundert Höhenmeter über uns
Berg umrundet, Auto geparkt, ab jetzt wird gelaufen
Im Inneren der Mauern mit Blick auf die Burg
Aussicht auf Kloster und den Alentejo
Traumhafter Ausblick!
Weg zurück durchs Dorf

Kontrastprogramm am Nachmittag. Einige Kilometer weiter sind wir wieder in Spanien und statt Stauseenatur und mittelalterlichen Kopfsteinpflasters gibt es quirlig-lautes Kleinstadtleben. Wir lieben es! Und da passt es irgendwie, daß der Wohnmobil-Stellplatz des Städtchens Valencia de Alcantara direkt neben der Stierkampfarena liegt.

Übernachtung auf der Plaza de Toros

Der Ort ist nett und einen Rundgang wert. Wenig überraschend, daß es auch hier ein Castillo mit Blick auf die Umgebung gibt.

Abendstimmung im Ort …
… und im Umland.

Die wichtigsten Einkäufe können wir in Valencia de Alcantara erledigen und machen uns mit vollen Rauchwarenvorräten und einer frischen Gasflasche auf die Weiterfahrt nach Süden. Für 70 Kilometer bleiben wir noch in Spanien (Landschaft und Dörfer mit Burgen gibt’s ja auch hier) …

Olivenbäume und Alburquerque in der Extremadura

… und wechseln erst bei Badajoz, nach Einkauf- und Tankstopp, wieder über die Grenze, hinter der das Weltkulturerbe Elvas auf einen Besuch wartet. Für seine riesige Festungsanlage, die die Altstadt umschließt, und das über 30 Meter hohe Amoreira-Aquädukt, das über mehr als sieben Kilometer Wasser hierher transportierte, ist die Stadt bekannt. Uns begeistert Elvas nicht. Auch nicht der Parkplatz vor der Wasserleitung, auf dem wir die Nacht verbringen.

Elvas: Aquädukt und Parkplatz

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