Santiago de Compostela

Mit Blick auf das Ende der Welt, üben wir uns an der dem Cabo Fisterra gegenüberliegenden Praia de Carnota zwei Tage im Müßiggang, bevor wir uns an das kulturelle Highlight im Nordwesten Spaniens wagen: Santiago de Compostela.

Praia de Carnota, wo die Steine Muscheln fressen

Ein sehr entspannter Ort. Wir tun es unseren spanischen und britischen Nachbarn gleich, stellen Tisch und Stühle vor die Tür und erfreuen uns an unserem Garten mit Meerblick.

Blick aus der Tür…

Die Befürchtung, daß Polizei oder Guardia Civil maßregelnd in Erscheinung treten könnten, haben wir in Nordspanien längst abgelegt. Da morgens sogar der Bäcker hupend vorfährt und uns zum Frühstück mit frischem Brot beliefert, fühlen wir uns auch an diesem Ort willkommen.

Schlafplatz mit Blick auf das Cabo Fisterra

Am Freitag geht’s dann knapp 70 Kilometer vom ruhigen Platz am Strand in die quirlig-laute Pilgermetropole. Unser Auto stellen wir etwas außerhalb auf dem Campingplatz der Stadt ab und machen aus dem eigentlich zwanzigminütigen Fußweg in die Altstadt eine kleine Odyssee von mehr als einer Stunde (zurück nehmen wir dann den Bus, der uns für einen Euro in zehn Minuten nach Hause bringt).

Aber der Weg lohnt sich – nicht nur für Pilger. Eine tolle Stadt. Trotz der Menschenmassen (wie sieht es hier wohl im Sommer aus?), die sie fluten, genießen wir die freundlich-heitere Atmosphäre, die hier herrscht. Die Altstadt ist natürlich beeindruckend. Nicht nur die Prachtbauten im Bereich der Praza do Obradoiro, dem Epizentrum mit Kathedrale und Rathaus, sondern auch die Straßen und Gassen drumherum mit ihren vielen Arkaden, unter denen Geschäfte, Cafés und Bars einladen, gefallen uns sehr gut.

Rathaus am Platz gegenüber der Kathedrale
Altstadt, ausnahmsweise mit mehr Arkaden als Menschen

Allerdings: für mich als Amateurfotograf ist die Stadt zu voll, sind die Gassen zu eng, die Gebäude zu groß, um gute Bilder zu machen.

Schön und voll: Santiago

Die Hauptsehenswürdigkeit, die Kathedrale, ist leider, wie bei Bauwerken dieser Art und dieses Alters üblich (Aachener kennen das ja), sowohl innen als auch außen eine Baustelle. Und natürlich zu voll, zu eng, zu groß.

Baustelle Kathedrale von außen …
… und innen

Der schönste Ort in dieser Stadt an diesem Tag ist für uns der Innenhof der Universitätsbibliothek. Nur wenig besucht, da ein paar Schritte abseits des Stroms, lädt er zum Innehalten ein.

Kurze Ruhepause in kleinem Garten

Zum Abschluss des anstrengenden Tages begeistert uns noch die örtliche Gastronomie. Nicht nur, daß in dieser Touristenhochburg eine Tasse Kaffee oder das Glas Bier kaum mehr kosten, als in Nordspanien üblich, sondern es gibt zu jedem Getränk reichhaltige Tapas dazu. Toll!

Schlafplatz: „Camping As Cancelas“, ca. zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, Plätze unter Bäumen, in Terrassen über der Stadt. Kostet zwar 25 Euro (ohne Strom), aber dafür kann man sehr sehr lange unter der heißen Dusche stehen. Sehr empfehlenswert.

Nach langer Zeit mal wieder ein Campingplatz

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