Durch die Auvergne

Langsam trudeln wir weiter Richtung Nordosten. Am Dienstag haben wir kurz nach der Abfahrt aus Le Malzieu-Ville die Auvergne erreicht und die kleine Stadt Brioude als Ziel auserkoren. Dort gibt es einen kostenlosen Stellplatz in Altstadtnähe, das klingt reizvoll. Doch es handelt sich um eine große grob geschotterte Fläche auf der PKW, Reisebusse und Wohnmobile zusammengequetscht stehen. Und nirgends Schatten – bei über 35°.

Parkplatz in Brioude, heiß und voll

Warum dieser Stellplatz so beliebt ist, bleibt uns ein Rätsel. Wir erkunden das Städtchen, finden aber außer der Basilika wenig Sehenswertes.

Basilika St. Julien in Brioude

Die Hitze und der reizlose volle Parkplatz treiben uns weiter. Wenige Kilometer östlich von Brioude beginnen die Berge des „Parc naturel régional Livradois-Forez“. Wir schrauben uns noch kilometerlang durch ausgedehnte Wälder auf über tausend Meter Höhe bis zum Dorf La Chaise-Dieu. Das Ambiente des Platzes, hinter einem stillgelegten Bahnhof, ist zwar auch nicht toll, aber hier ist es ruhig und so kühl, daß wir am Abend sogar mal wieder ein Sweatshirt überziehen müssen.

Stellplatz in La Chaise-Dieu

Schlafplatz: Kostenloser Wohnmobil-Stellplatz in La Chaise-Dieu hinter dem alten Bahnhof. Still und stockdunkel mit wunderbarem Sternenhimmel. Frischwasser kostet, Abwasser nicht.

Am nächsten Tag durchfahren wir, bei immer schlechter werdendem Wetter, den Naturpark nach Norden und folgen dabei teilweise der vorgestrigen Tour de France-Etappe, was nicht nur an den bemalten Straßen, sondern auch an dem „Schmuck“ daneben und darüber in jedem noch so kleinen Weiler zu erkennen ist.

Straßendekoration

Wir erreichen unser Etappenziel bei Roanne nicht, da uns im Dörfchen Chabreloche, östlich von Thiers, ein Schild einen Stellplatz anpreist, der in keinem Führer und keiner App verzeichnet ist. Neugierig und sowieso schon müde von den vielen Kurven und Steigungen des Tages, folgen wir dem Hinweis und schlagen wenige Meter abseits der Straße auf dem Friedhofsparkplatz oberhalb des Ortes unser Nachtlager auf.

Hier stört uns keiner

Schlafplatz: Wohnmobil-Stellplatz am Friedhof in Chabreloche. Natürlich sehr ruhig. Schlafen, Trinkwasser, Entsorgen – alles gratis.

Der Donnerstag beginnt unerfreulich, denn starker Regen gestern Abend hat leider Wasser in unser Schlafzimmer dringen lassen. Das Heckfenster ist undicht. Also klebe ich erstmal den Rahmen mit Tape ab, in der Vermutung und Hoffnung, daß hier die undichte Stelle ist und das Provisorium hält, bis Sikaflex und Werkzeug zur Hand sind.

Getaptes Fenster: nicht schön, aber hoffentlich dicht

Heute verlassen wir den Parc naturel régional und auch das französische Zentralmassiv, das Massif Central, das wir von Süden nach Norden fast vollständig durchfahren haben. Es geht hinab ins Tal der Loire, der wir nordwärts bis Digoin folgen und an deren Ufer wir auch übernachten.

Vom Massif Central ins Tal der Loire

Auch aus der Auvergne verabschieden wir uns schon wieder, denn unser Übernachtungsort liegt bereits in der Bourgogne. Digoin selbst ist nicht sonderlich interessant (Susanne hat’s erkundet), aber schön gelegen an der Loire und auch am Canal du Centre, der hier den Fluß auf einer Brücke überquert.

Der Canal du Centre überbrückt die Loire
Abendvergnügen am Flußufer

Schlafplatz: Kostenfreier Parkplatz, inklusive V+E, am Ufer der Loire in Digoin.

Stellplatz an der Loire

2 Gedanken zu „Durch die Auvergne“

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